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Die Pegelanlage der Göltzsch bei Mylau

Etwa 300 m vom Bad Mylau entfernt befindet sich direkt am Wanderweg nach Mühlwand eine automatische Pegelmessstation des staatlichen Umweltfachamtes Plauen. Über ihre Brücke kann man zum Wanderweg am Hirschstein wechseln. Eine Ruhebank lädt zum verweilen ein. Ihr Name geht übrigens nicht, wie vielfach angenommen, auf das früher aus ihr gewonnene Gold zurück sondern auf das altsorbische Wort Goliza und bedeutet Heidewaldbach.

Pegelanlage der Göltzsch in Mylau
Auf etwa 50 m Länge ist der Fluss trapezförmig ausgebaut. Im Pegelhaus wird die Höhe des Wasserstandes automatisch gemessen und per Telefonleitung übermittelt. Das ist wichtig, um bei drohenden Hochwasser, aber auch bei zu niedrigem Wasserstand, schnelle Maßnahmen einleiten zu können.

Den Wasserstand kann man auch an einer Messleiste am Ufer ablesen. Die mittlere Abflussmenge der Göltzsch entspricht dort einer Wasserhöhe von ungefähr 25 cm.

Einzugsgebiet 155 km²
Länge des Einzugs 28,3 km
mittlere Abflussmenge 1.92 m³/sek
mittlere Hochwassermenge 26,2 m³/sek
höchste Hochwassermenge 129 m³/sek
mittlere Niedrigwassermenge 0,27 m³/sek
kleinste Niedrigwassermenge 0,00 m³/sek
Wasser-Güteklasse (GK) II-III

Die Göltzsch ist ein sehr wechselhafter Fluss. Die Tabelle zeigt die ermittelten Werte des Pegels Mylau.

Lange galt die Göltzsch als stark verschmutzt, obwohl schon zu DDR-Zeiten die Stadt Rodewisch eine zentrale Kläranlage betrieb. Heute hat sich die Qualität durch weitere Kläranlagen und Fabrik-Stilllegung soweit verbessert, dass der Fluss als wenig belastet gilt. Von Lengenfeld bis Mylau verbessert sich die Wassergüte durch Selbstreinigung ständig und erreicht schließlich die Güteklasse II und besser. Wasseramsel und Eisvogel sind hier wieder heimisch. Das zeigt, dass naturnahe Flussverläufe unbedingt erhalten werden müssen.


Göltzschtal in Mylau 1954
Die größten bisher gemessene Hochwassermengen traten 1954 und 1955 auf, jeweils zur Jahresmitte. Sie überschritten den "normalen" Hochwasserstand und damit das Fassungsvermögen des Flussbettes z.T. um das Fünffache und richteten ungeheure Schäden im Göltzschtal und darüber hinaus an. Danach war der Bau einer Talsperre vor Mylau in der Diskussion, durch die ein Großteil des mittleren Göltzschtales, überflutet worden wäre.


Die Göltzsch überflutet in Mylau die Straßenbrücke, 1954

Auch heute noch ist das mittlere Göltzschtal wichtig für den Hochwasserschutz. Jedoch setzt man nun auf den Erhalt natürlicher Einzugsgebiete, Gewässerverläufe und Überflutungsflächen. Trotzdem findet man immer wieder, dass ufernahe Freiflächen besonders an Nebengewässern der Göltzsch (Bächen) kurzsichtig verbaut werden.


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